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Volker Hiller - Business Development

[Red]: Hi Volker, du bist frisch von einem potenziellen Kunden zurück. Ohne uns zu viel zu verraten, wie ist der Termin gelaufen?

[Volker]: Der Termin ist super gelaufen, wir haben ein neues Antriebskonzept erstellt, das begeistert hat. Der Kunde hatte seine Maschine eigentlich schon fertig konzipiert, fand unseren Vorschlag aber so gut, dass er mit uns weitermachen möchte.

 

[Red]: Wie konnten wir denn überzeugen?

[Volker]: Die pfiffige Anordnung der Motoren ermöglicht die Verlegung des Angriffspunkts in den Arbeitspunkt, was regeltechnische Vorteile aufweist und uns ermöglicht, flacher zu bauen. Durch ein kluges Lagerkonzept erreichen wir zusätzlich noch höhere Steifigkeit und höhere Genauigkeit des Antriebssystems.

 

[Red]: 1 Konzept, 4 Vorteile – toll, dass ihr unserem potenziellen Kunden so viel Mehrwert bieten konntet. Was beinhaltet deine Arbeitsstelle bei JAT denn eigentlich?

[Volker]: Auf meiner Visitenkarte steht Business Development. Ich verstehe unter der Geschäftsfeldentwicklung das Erschließen neuer Märkte, Bereiche und Technologien. Wenn das bedeutet, unser Antriebs-Knowhow in einem konkreten Konzept zusammenzuführen, dann mache ich da natürlich auch mit.

 

[Red]: Eine Aufgabe, die sich leicht beschreiben lässt, deren Umsetzung jedoch viel technisches Verständnis und Erfahrung benötigt. Wo hast du dir denn deine Kenntnisse angeeignet, die du zu JAT mitgebracht hast?

[Volker]: Studiert habe ich vor vielen Jahren Maschinenbau, Produktion und Logistik. Die letzten 12 Jahre war ich bei der Firma Eitzenberger in der Entwicklung und im Vertrieb von hochgenauen Luftlagersystemen, davor bei Edelrid Vertriebsleiter im Bereich Industrie- und Arbeitssicherheit.

 

[Red]: Als passionierter Kletterer ist mir Edelrid ein Begriff, aber vor allem durch Expressschlingen, Seile und anderes Kletterzubehör.

[Volker]: Ja, Edelrid hat auch eine Industriesparte. Die Produktpalette dort umfasst beispielsweise Zugseile für Cabrios, Gleit- und Fallschirme sowie Zugmechanismen für Rolltore.

 

[Red]: Alles klar, verstehe. Was hat dich denn dann schlussendlich zu JAT geführt?

[Volker]: Der Erstkontakt kam durch ein gemeinsames Projekt zwischen JAT und Eitzenberger. Unsere Kommunikation hat viel Spaß gemacht und menschlich hat es auch super gepasst. Die Besonderheit an JAT ist, dass wir viel Knowhow bündeln, von der Software über die Regelungstechnik bis zur Motorenfertigung, wir entwickeln und fertigen alles in-House. Das hat mich sehr angesprochen.

 

[Red]: Schön, dass du den Schritt gegangen bist. Du entwickelst nicht nur Konzepte für neue Kunden, sondern hast auch unser neues Messemodell angestoßen. Was kannst du zu unserem FAST 4PNP System denn jetzt schon verraten?

[Volker]: Das neue Messemodell kombiniert zwei Technologien. Die Technologien beherrschen wir schon, aber haben sie noch nicht zusammengeführt. Das gilt nicht nur für JAT, meines Wissens nach existiert so ein System noch gar nicht am Markt. Wir verbinden extremen Leichtbau mit einem sehr smarten Lagerkonzept. Zwei Störgrößen der Gleichung F = m × a haben wir reduziert bzw. eliminiert.
 

[Red]: Und welche Zielstellung verfolgst du damit?

[Volker]: Ich glaube, dass wir damit neues Kundeninteresse wecken werden. Wir stoßen in neue Branchen vor, aber begeistern auch in Märkten, in denen wir schon etabliert sind. Durch höhere Dynamik und Genauigkeit entstehen auch bei Bestandskunden neue Ideen für Prozesse und Maschinen.
 

[Red]: Wir schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe.

[Volker]: Richtig. Um nochmal auf deine Anfangsfrage zurückzukommen: Genau so verstehe ich meine Aufgabe als Business Developer.
 

[Red]: Dein innerer Antrieb ist ein tolles Vorbild für andere und auch deutlich spürbar, obwohl wir uns nur selten in Person sehen, denn deinen Wohnort in den Bayerischen Alpen wolltest du nicht aufgeben. Du bist einer der Ersten bei uns, die prinzipiell aus dem Home Office arbeiten. Wie sind deine Erfahrungen damit?

[Volker]: Ehrlich gesagt bin ich fast ein bisschen überrascht, dass es so gut funktioniert. Ich betrachte mich nicht als Außenstehender, sondern bin und fühle mich in unser Unternehmen sehr gut integriert. Wenn ich das mit früher vergleiche finde ich sogar, dass ich produktiver bin. Auch Zwischenmenschliches lässt sich super kommunizieren, was sicher auch dem Fortschritt der Technik zu verdanken ist. Meine Frau ist ebenfalls dauerhaft im Home Office – wir teilen uns ein großes Büro, auch hier bin ich positiv überrascht, wie gut es läuft.
 

[Red]: Klappt denn auch die Trennung von Arbeit und Freizeit?

[Volker]: Ja, nach Feierabend mache ich das Handy aus und die Tür zu. Gestehen muss ich aber auch, wenn etwas wichtiges ansteht, bleiben meine Gedanken auch gerne mal bei Arbeitsthemen hängen. Es ist eben der Klassiker, dass die besten Einfälle beim Duschen kommen. Ich denke, dass das okay und bis zu einer gewissen Grenze auch normal ist. Ich arbeite sehr gerne und sehe darin deshalb auch keine Einschränkung für mein Privatleben.
 

[Red]: Eine Meinung zum Thema Home Office hat ja jeder, du hast nun aber auch schon über einen längeren Zeitraum eigene Erfahrungen damit gemacht. Wie denkst du über das Thema? Wird sich das Home Office halten, auch in einer Zukunft, in der Covid kein Thema mehr ist?

[Volker]: Ja, auf alle Fälle. Sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer weist das Home Office in Richtung Zukunft. In Städten sind Büros und Wohnungen sehr teuer, in ländlicheren Gegenden haben wir dagegen viel Leerstand. Unternehmen sparen Geld, da nun kleinere Immobilien für den festen Firmensitz ausreichen, zusätzlich werden Talente bundes- oder sogar weltweit angesprochen. Nicht jede Person ist willig oder in der Lage, für die Arbeit auch den Wohnort zu wechseln. Und viele Menschen, wie z.B. auch ich, möchten gar nicht in der Stadt wohnen. Ich fühle mich mit den Bergen sehr verbunden. Für eine Hightec Firma aus Jena arbeiten und trotzdem in den Alpen zu wohnen – eine traumhafte Kombination für mich. Für mich ist klar, Home Office kann eine echte Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein.
 

[Red]: Volker, vielen Dank für deine Zeit und das tolle Interview!

 

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