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Kathleen Stöhr - Marketingreferentin

[Red]: Hi Kathleen! Ich freue mich sehr, dass wir uns zu diesem Gespräch zusammengefunden haben. Womit befasst du dich denn gerade in deiner Arbeit?

[Kth]: Hi, ich freue mich auch, dass es klappt. Im Moment bereite ich eine interne LinkedIn Schulung vor – um neue Markenbotschafter für die JAT auf dieser Plattform zu entwickeln.
Mein großes Ziel im Hintergrund ist dabei immer die Marke JAT bekannter zu machen und zu zeigen, wo und wie wir Maschinenbauern bei ihren Problemen helfen können. Als One-Woman-Show bedeutet das einen wilden Mix aus strategischen und operativen Tätigkeiten parallel zu managen. Übrigens finde ich genau das bei meinen Aufgaben in der JAT auch wunderbar – sie sind enorm vielfältig und sehr speziell: vom Konzipieren und Entwickeln des JAT Marketings im digitalen Zeitalter via Webseite, SEO/SEA und Social Media bis zu klassischen Marketing-Alltagsaufgaben wie dem Verfassen von Pressemeldungen und Erstellen unseres internen oder externen Newsletters.

[Red]: Als unsere Marketing Managerin bist du maßgeblich dafür verantwortlich, wie unsere Firma nach außen hin auftritt. Dabei zählen nicht nur Inhalte, sondern auch deren Gestaltung. Was erzählt der JAT Look denn über unsere Firma und Philosophie?

[Kth]: Zusammen haben wir den Claim Präzision und Leidenschaft erleben entwickelt. Dieser Kernbotschaft der Corporate Identity folgt unser Corporate Design. Nicht nur Logo, Farben und Typografie, sondern alle Kommunikationsmittel folgen einer visuellen Leitlinie, die unsere Kernbotschaft untermauert:

  • Technisch anspruchsvolle Lösungen, …
  • … die von Menschen entwickelt werden, …
  • … die für ihre Individualität und Authentizität …
  • … bei JAT geschätzt und gefördert werden.

Wir entwickeln technisch hochwertige Produkte mit Freude, gemeinsam im Team in einem persönlichen familiären Klima ohne dabei unsere unternehmerische Verantwortung aus dem Auge zu verlieren.

[Red]: Eine anspruchsvolle Aufgabe, die einiges an Expertise erfordert. Ich weiß natürlich bereits, dass du als grundlegende Ausbildung Industriedesign studiert hast. Warum hast du dich dafür entschieden? Und wie hast es dich dann zu uns verschlagen?

[Kth]: Ich wollte etwas Kreatives machen, aber nicht zu frei, kreativ und brotlos – und da sich jedes produzierende Gewerbe in jeder Branche mit Produktgestaltung beschäftigen muss oder besser müsste, sah ich da sowohl gute Zukunftschancen als auch einen Platz für mich. Die ersten Jahre nach dem Studium habe ich dann als Produktdesignerin gearbeitet. Das war eine sehr erfüllende Aufgabe - ich habe Spielgeräte entwickelt und entworfen. Gelegentlich bekomme ich heute noch ein Schmunzeln, wenn ich an Spielplätzen vorbeilaufe und etwas entdecke, das meine Handschrift trägt.
Allerdings wollte ich nach ein paar Jahren Berufserfahrung gern wieder in die Heimat zurückkehren und damals war das Angebot für Produktdesigner im Osten noch ziemlich rar. So entschied ich mich im Bereich Marketing beruflich zu positionieren und weiterzuentwickeln.

[Red]: Auch wenn sich sicher viele Kinder darüber freuen würden, wenn du weiterhin Spielgeräte konzipieren würdest… schön, dass dich dein Lebensweg zur JAT gebracht hat! Du bist nicht nur ein Teil der JAT, sondern formst durch dein Tun die JAT aktiv mit, vermutlich mehr als jede andere einzelne Person – mit Ausnahme unseres Geschäftsführers vielleicht 😉. So ist deine Handschrift die einzige, die unsere Gebäude ziert. Nicht in Form deines Namens, sondern des umgestalteten JAT Logos, das du entworfen hast. Wann war das denn? Und warum hast du diese Notwendigkeit gesehen? Das Firmenlogo ist als fundamentales Element des Corporate Designs kritisch für den Wiedererkennungswert unserer Marke. Hattest du Bedenken, dass es auch hätte schiefgehen können?

[Kth]: Ich kann mich daran sehr gut erinnern, das war im Jahr 2016 und der Corporate Design Launch mein erstes größeres Projekt in der JAT. Um eine Marke konsequent präsentieren zu können braucht es ein Corporate Design, das die Marke widerspiegelt und die gewünschten Zielgruppen anspricht. Da hat das vorhandene Logo einfach nicht mehr gepasst. Es hat noch den Charme der Garagenfirma von vor 30 Jahren getragen, aber eben nicht mehr den selbstbewussten Mittelständler, der wir in der Zwischenzeit geworden sind.
Natürlich hatte ich Respekt vor der Aufgabe. Keinesfalls wollte ich unsere Wurzeln verleumden, oder einfach von außen eine neue aber leere Hülle überstülpen. Mein Anliegen war es, alle Kolleg*innen mitzunehmen und die Identifikation mit der Marke zu schaffen – eine Marke, die die JAT vollumfänglich repräsentiert: gestern, heute und morgen.
Nicht bei allen gelang das sofort, aber mit der Zeit wurde die Akzeptanz immer größer und inzwischen wird es vom gesamten Team getragen.

[Red]: Ebenso repräsentativ wie unser Logo ist unsere Webseite www.jat-gmbh.de, die Ende letzten Jahres unter deiner Leitung ein sehr großes Update erfahren hat. Was waren deine Beweggründe und Zielsetzungen? Welche Hürden hattest du zu überwinden?

[Kth]: Mein Hauptanliegen war es, die JAT nicht nur als Hersteller von Komponenten und Mechatroniken darzustellen, sondern auch als Engineering- und Entwicklungspartner für Antriebslösungen zu präsentieren. Unser Systemgeschäft ist in den letzten Jahren stark gewachsen und das spiegelt auch den Bedarf der Kunden wider – zunehmend werden Komplettlösungen gesucht. Es galt also zu zeigen, dass wir die Kompetenzen hierfür besitzen: von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Dokumentation. Natürlich alles mit Referenzen hinterlegt.
Ebenso war es mein Ziel, es Interessent*innen so einfach wie möglich zu machen, mit uns in Kontakt zu treten. Das bedeutet konkret, Kontaktformulare bereit über unsere Seite zu streuen und niedrigschwellig zu gestalten.
Die mit Abstand größte Hürde waren wohl die Inhalte, die so bisher nicht vorhanden waren: Texte, Bilder, 360° Aufnahmen, Videos. Das waren Teilprojekte, die ich im Erstellungsaufwand in der Vorbereitung und Umsetzung einfach unterschätzt hatte.

[Red]: Aber du hast dich davon nicht entmutigen lassen! Unsere Webseite erfährt viel Lob, von unseren Mitarbeitern, aber auch von Bestandskunden ebenso wie von Interessenten, die über die Webseite zu uns kommen. Ich bin mir sicher, dass wir damit super aufgestellt sind für die Zukunft! À propos Zukunft: in welche Richtung entwickelt sich Marketing in den nächsten Jahren? Was sind die globalen Trends? Und bei welchen Entwicklungen sollte die JAT mitgehen, um unseren Kunden weiterhin ein tolles Erlebnis rund um unsere Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen?

[Kth]: Als großes Thema der Zukunft sehe ich die Nachhaltigkeit. Unsere bisherigen Bestrebungen, nachhaltig Wertschöpfung zu betreiben müssen wir weiter ausbauen – bezogen auf Prozesse, Produkte und Produktion. Diese Bemühungen sollten wir dann natürlich auch nach außen transportieren – auf der rationalen Ebene und auf der emotionalen Ebene.
Das Online Marketing wird wohl durch die Zukunft der Cookies beeinflusst. Wenn sie sich zum Auslaufmodell entwickeln ist das für Webanalysen suboptimal. Alternative Tools zum Analysieren und Auswerten werden sich dann etablieren müssen.
Bedingt durch die Pandemie ergeben sich natürlich auch Chancen, die wir nun richtig angehen müssen. Ich denke da gerade an Webmeetings, aber auch eine virtuelle Firmenvorstellung als erstes Kennenlernen. Hybride Events sind auch ein großes Schlagwort. Hier gilt es für das Ziel das passende Instrument einzusetzen. Wobei ich das klassische vis-à-vis Erlebnis weiterhin als einen wichtigen Teil der Customer Journey im Maschinenbau sehe.
Virtual und Augmented Reality - die Interaktion von digitalen und analogen Elementen oder die Reduzierung auf eine vollständige digitale Welt  - ordne ich ebenso ein hohes Zukunftspotenzial zu: eine Marke kann somit leicht mit dem Kunden in Kontakt treten, JAT Antriebe können virtuell direkt in die Kundenmaschine eingesetzt werden oder die Inbetriebnahme eines Systems wird durch ein digitales Assistenzsystem zum Kinderspiel. Ach, es gibt da enorm viel, was wir in Zukunft nutzen können. Als Mittelständler haben wir hier nur die Herausforderung, die zu uns passenden Trends zu eruieren und zu fokussieren.

[Red]: Eine Vision mit Verstand verwirklichen – ich freue mich auf das, was kommt! Kathleen, ich danke dir vielmals für das interessante Gespräch und die Einblicke in deinen Beruf, die du uns gewährt hast. Auf eine gute Zeit!

[Kth]: Ich danke auch sehr.